Graduierung

 Jeder, der sein Training in einem Dojang beginnt, trägt zu Anfang (sofern er überhaupt einen Dobok besitzt) einen weißen Gürtel (10. Kup). Das Weiß symbolisiert die Unschuld des Anfängers. Nach seiner ersten bestandenen Prüfung darf sich der Taekwondoka dann einen gelben Streifen vorne. Um seinen weißen Gürtel binden ( 9. Kup, weiß-gelb). Diese Stufe wird häufig übersprungen.

 Der erste richtige Farbgurt ist dann der gelbe Gürtel (8. Kup). Die gelbe Farbe steht für den Samen, der in die Erde gepflanzt wurde, und somit für den Grundstein der Ausbildung des Schülers. Der 7. Kup ist dann der gelb-grüne Gürtel (=gelber Gürtel mit grünem Streifen).

 Der grüne Gürtel (6. Kup) soll das Wachsen der Pflanze andeuten. Der Schüler hat jetzt schon einiges gelernt. Die letzte Anfängerstufe ist dann der grün-blaue Gürtel(5. Kup).

 Mit dem blauen Gürtel (4.Kup) hat der Lernende das Stadium eines Fortgeschrittenen erreicht. Das Blau steht für den Himmel, dem sich unsere Pflanze nun entgegenstreckt. Es folgt der blau-rote Gurt (3. Kup).

 Die Farbe Rot (2. Kup) der nächsten Stufe zeigt dem Betrachter: „Achtung! Dies ist schon etwas Besonderes!“ Sie steht aber auch für Gefahr, denn der Schüler muss sich mehr denn je bemühen, sein Können richtig zu gebrauchen und vorsichtig zu sein. Der letzte Schülergrad ist der rote Gürtel mit schwarzem Streifen (1. Kup). Der Schüler bereitet sich nun auf den schwarzen Gürtel vor.

 Ab dem I. Dan schließlich ist der Gürtel schwarz. Diese Farbe vereinigt alle anderen Farben in sich und ist das Gegenteil von weiß. Offiziell hat ein Schwarzgurt den Status eines Lehrers („Kyosah-nim“). Der Träger eines IV. Dan heißt schließlich Meister („Sabum“). Ab dem V. Dan ist man Großmeister („Sabonim“). Geprüft wird nur bis zum VI. Dan, alle anderen Dangrade werden dann verliehen, denn die technische Ausbildung sollte bis dahin abgeschlossen sein. Von nun an kann sich der Meister nur noch geistig weiterentwickeln. Es gibt im traditionellen TKD neun Dangrade. Je länger ein Danträger seinen schwarzen Gürtel trägt, desto mehr schimmert mit der Zeit durch Abnutzung das weiße Material unter dem schwarzen Stoff hervor. Dies wird auch oft als Rückkehr zur Unschuld des weißen Gürtels interpretiert: der Meister hat einen Zyklus durchlaufen; er ist wieder am Anfang, hat aber eine neue Stufe des Wissens und des Bewußtseins erreicht.